Die „Masdascher Flüchtlingshilfe“

Die „Masdascher Flüchtlingshilfe“ ist ein Zusammenschluss von ehrenamtlichen Helfern, die sich nun schon seit vier Jahren in der Flüchtlingsarbeit in Mastershausen engagieren. Drei Jahre lang stand die Betreuung der bis zu 12 Asylsuchenden, die in der Alten Mädchenschule am Ort untergebracht waren, im Mittelpunkt der Arbeit. Seit der Schließung der Unterkunft kümmern wir uns nun aber weiterhin um dieselben Flüchtlinge, auch wenn die meisten von ihnen jetzt nicht mehr in Mastershausen sondern in Kastellaun und Umgebung leben.

So kümmern sich Helfer nach wie vor um die Mobilitätsprobleme der Flüchtlinge. Da die Anbindung von Mastershausen an den ÖPNV mangelhaft ist, muss zum Beispiel eine Eritreerin, die in Mastershausen lebt, an 5 Tagen in der Woche morgens nach Emmelshausen zu einem Kurs gefahren werden, der den Hauptschulabschluss zum Ziel hat. Es gibt aber auch Fahrten zu weit entfernt liegenden Kliniken und Fachärzten oder zu Rechtsanwälten oder Gerichtsterminen. Wir suchen ständig Freiwillige, die die eine oder andere Fahrt übernehmen.

Viel Zeit verschlingt die Hilfe beim Schriftverkehr mit Behörden und anderen öffentlichen Einrichtungen. Auch wenn unsere Schützlinge schon vier Jahre hier in Deutschland leben und inzwischen fließend Deutsch sprechen, kommen sie mit den Formularen, die das Jobcenter oder der Stromanbieter, die Telefongesellschaft oder die ARD-Gebührenzentrale ihnen schicken, nicht zurecht. Alle Behördenpost wird von uns Helfern bearbeitet, wobei auch wir oft noch Schwierigkeiten mit dem Behördendeutsch haben. Das wäre eine Arbeit für einen ehemaligen Verwaltungsangestellten.

Zumindest im letzten Jahr haben uns auch die vielen Umzüge, die nach der Auflösung der Flüchtlingsunterkunft in der Alten Mädchenschule in Masterhauswen anstanden, in Atem gehalten. Die bisherigen Masdascher Flüchtlinge wohnen jetzt alle dezentral in eigenen Wohnungen, die natürlich mit Möbeln bestückt werden mussten. Aber auch jetzt sind oft noch Möbel zu transportieren oder Maschinen auszutauschen. Da sind Leute, die über einen Anhänger verfügen, gefragt.

Kummer machen uns unsere Freunde aus fernen Ländern, wenn sie oder ihre Kinder krank werden. Dann bedürfen sie oft erheblicher Fürsorge. Eine syrische Familie, die in Kastellaun lebt, hat ein Kind, das an einem Herzfehler leidet. Da sind laufende gemeinsame Besuche bei Fachärzten, Begleitung bei Klinikbesuchen und Hilfseinrichtungen notwendig, einschließlich eines riesigen Schriftverkehrs. Das wäre eigentlich die Aufgabe, die ein Sozialarbeiter zu erledigen hätte. Aber der Kreis stellt hierfür keine Sozialarbeiter zur Verfügung.

Geringer geworden ist die Beanspruchung durch Sprachvermittlung. Hat in den ersten Jahren ein pensionierter Lehrer den Bewohnern der Alten Mädchenschule regelmäßig Nachhilfeunterricht erteilt, so ist das inzwischen die Ausnahme. Viele derer, die vor vier Jahren zu uns gekommen sind, haben inzwischen Sprachprüfungen abgelegt, mehrere sogar die schwierige B-2-Prüfung. Sie kommen jetzt normalerweise schon alleine zurecht, es sei denn, sie haben mit den Behörden zu tun (siehe oben).

So gibt es mehr als genug zu tun. Die „Masdascher Flüchtlingshilfe“ freut sich über jede Hand, die mit anpackt. Es gibt ganz viele Möglichkeiten, sich „nützlich“ zu machen. Der Umgang mit den Schutzsuchenden in unserer Mitte ist zwar oft nicht einfach, aber immer interessant und meist auch befriedigend. Wenn Sie Kontakt zu uns aufnehmen wollen, wenden Sie sich bitte an Elke und Michael Haberkamp (Telefon: 06545 – 6778 oder e-mail: micha.haberkamp@gmail.com).